Ein Horizontobservatorium ist eine der ältesten Arten Astronomie zu betreiben. Die bekannteste Variante ist vermutlich Stonehenge in Süd-England. So gibt es Theorien, dass die Steinkreise den Sonnenlauf bei der Sommersonnenwende zeigen sollen. Aber vielleicht war es doch nur eine prähistorische Kult- und Weihestätte.
Die moderne Variante ist im nördlichen Ruhrgebiet auf der Halde Hoheward bei Recklinghausen zu sehen. Dieses imposante Gebilde ist mit 88m Durchmesser und 45m Höhe schon von weitem zu sehen. Leider sind die Bögen aktuell einsturzgefährdet und eine Nutzung ist somit nicht möglich. Einen Besuch ist die Halde dennoch wert.
Dieses Horizontobservatorium nahm sich der Astrogarten Bramsche als Vorbild und konstruierte eine eigene Variante aus zwei alten Trampolinen. Das Horizontobservatorium hat so einen Durchmesser von 3m und eine Höhe von 3,5m.
Der untere Ring simuliert hierbei den Horizont. Der mittlere, senkrechte Halbkreis verläuft exakt in Nord-Süd-Richtung und stellt den Ortsmeridian dar. An dieser Stelle des Himmels steht die Sonne immer im Zenit. Dieser teilt den Himmel in eine Vormittagshälfte (Osten) und eine Nachmittagshälfte (Westen) ein. Der schräge Halbkreis zeigt den Himmelsäquator. Würde man den Äquator der Erde an den Himmel projizieren, würde dieser entlang dieses Bogens verlaufen. An den beiden Tagen der Tag-Nacht-Gleiche (20./21. März und 22./23. September) läuft die Sonne entlang dieses Bogens. Die Befestigung an der Ostseite zeigt dabei den Punkt des Sonnenaufgangs, an der Westseite den Sonnenuntergang.
An dem Schnittpunkt der beiden Bögen befindet sich die Sonne an diesen Tagen im Zenit. Der Himmelsäquator teilt den Himmel somit in eine Sommerhälfte (Oberhalb) und eine Winterhälfte (Unterhalb) ein.
So kann das Horizontobservatorium sowohl als eine Sonnenuhr als auch als ein Kalender fungieren.